Sommer, Simit und ein paar Gedanken

Wir sind im Urlaub! Vergangene Woche sind meine Freundin Janine und ich in die Türkei geflogen, erst nach Istanbul und nach ein paar Tagen ging es weiter nach Bodrum, um ihre Oma zu besuchen. Bis jetzt hatte ich eine wirklich gute Reise. Endlich ist Sommer. Wir hatten einen ziemlich kalten und regnerischen Mai in München und ich bin so froh, jetzt jeden Tag einen blauen Himmel zu sehen und die Sonne auf meiner Haut zu spüren.

Dieses Jahr fahre ich schon zum dritten Mal mit der Janine in die Türkei, und zum ersten Mal waren wir zusammen in Istanbul. Was für eine wunderschöne Stadt! Ich war schon einmal für einen Videodreh dort – aber da mein Gehirn noch im alten Seppi-Arbeitsmodus war, konnte ich mich kaum an die Stadt erinnern. Wir sind viel herumgelaufen, sie hat mir ihre Lieblingsplätze gezeigt und ich konnte jeden Tag eines meiner türkischen Lieblingsgerichte essen: Simit. Zu Hause bin ich ein großer Fan der bayerischen Breze, und hier gibt es ein Äquivalent, das ich zu jeder Tageszeit essen kann – perfekt! Wegen meiner Liebe zu Simit hat Janine mir den Spitznamen SimitSeppi gegeben.

Abgesehen von leckeren Abendessen und dem fantastischen Blick über die Stadt, habe ich wie immer viel nachgedacht. Das passiert immer, wenn mein Leben ein bisschen anders ist. Immer wenn ich reise, denke ich über viele „neue“ Aspekte in meinem Leben nach. Wie ich mit mir selbst umgehe, wie ich meinen Körper behandle, wie ich arbeite. Vor vier Jahren war ich ständig auf Reisen und habe viel Lob dafür kassiert. Ein Jahr später musste ich dann den Preis für all den Glanz zahlen und mein negativen Gedanken übernahmen die Kontrolle. Dank vieler Therapiesitzungen und einer Menge harter Arbeit wurde ich zu einer neuen, gesunden und glücklichen Version meiner selbst.

Jetzt, wo ich mehr Frieden in mir gefunden habe, möchte ich auch mehr Stabilität haben und langfristige Pläne machen, die ich verfolgen kann. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie wichtig Selbstverwirklichung ist und ob es in Ordnung ist, zu „weniger kreativen/erfüllenden“ Jobs Ja zu sagen, die dafür mehr Stabilität bieten. Und dann meine kreative Ader in anderen Bereichen wie Malen und Zeichnen auszuleben.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es für mich eine Mischung aus beiden Seiten ist. Am Ende vom Tag muss ich mit dem, was ich tue, Geld verdienen, damit ich mein Leben finanzieren und meine Träume leben kann. Es ist keine Schande, Jobs anzunehmen, die gut bezahlt werden, aber nicht unbedingt super kreativ sind. Auf der anderen Seite blühe ich auf, wenn mein kreatives Gehirn eingeschaltet ist. Ich brauche also auch das. Um ein gutes Gleichgewicht zu finden, muss ich einiges an „Arbeit“ investieren. Ich schlafe viel, ernähre mich gesund, treibe Sport, schreibe, male, meditiere – was es auch gibt, ich tue es.

Natürlich würde ich am liebsten immer kreativ sein und gutes Geld verdienen. Aber so funktioniert die Welt nicht. Also versuche ich, einen guten Ausgleich zu schaffen, und neben den Jobs, die mich nicht immer ausfüllen, mache ich andere Dinge für diesen Teil meines Gehirns – wie gesagt, ich schreibe, male und so weiter.

Ich habe das Gefühl, dass uns von den sozialen Medien usw. oft gesagt wird, dass wir unsere Jobs immer lieben und glücklich sein und jeden Tag Erfüllung finden sollen – ein ganz schön hoher Druck wie ich finde. Wie denkst du über diesen Zwiespalt? Liebst Du Deinen Job jeden einzelnen Tag? Wenn nicht, was macht Dich in Deiner Freizeit glücklich? Ich möchte gerne wissen, was Du darüber denkst.

Liebe Grüße aus dem wunderschönen Bodrum

/Seppi


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